BERLINTIPP
Kreuzberg kocht
Unter diesem Titel stellten sich vom 29.6. - 01.07.2018 auch in diesem Jahr 5
Kreuzberger Spitzenköche in einem weißen Zelt auf dem Chamissoplatz vor.
Das war natürlich eine gute Gelegenheit, für wenig Geld einige Gourmetköche und Restaurants kennenzulernen und darüber zu schreiben.
An diesem Konzept gefällt mir besonders, dass die Köche im Vordergrund stehen, denn die sind entscheidend und die wahren Künstler.
Ausprobiert haben ich und meine Banknachbarn das Essen der Köche, die regelmäßig in einem Kreuzberger Restaurant
kochen, weshalb das "Schmelzwerk" und das E.T.A. Hoffmann nur kurz erwähnt werden.
Markus Herbicht ist Caterer und Eventmanager im Schmelzwerk der Sarotti-Höfe. (Das nächste Event: außergewöhnliche Tomatengerichte, vom 13.7. - 15.7.2018.)
Thomas Kurt ist/war Koch im E.T.A. Hoffmann. Die Crew nimmt sich momentan eine kreative Auszeit.
3 Restaurants werden nun etwas genauer betrachtet:
Den Anfang machte die Bar Centrale.
Das Zelt war schon um 13 Uhr gut gefüllt und viele Besucher balancierten diese Teller mit Türmchen zu ihren Holzbänken und -tischen. Und "Italienisch" geht bei mir immer.
Der Koch Pasquale Ciccarelli des italienischen Restaurants Bar Centrale nennt seine Komposition "Kabeljau in bester Gesellschaft" und das Gericht war für 8,50 € zu haben.
Köstlicher gebratener Islandkabeljau liegt auf einem Brioche-Brotsalat, der gewürzt ist mit ein wenig roter Zwiebel, schwarzen Oliven und Basilikumblättern.
Der Brotsalat ist relativ fein gecuttert und sehr schmackhaft. Cantaloupe-Melonen-Kugeln begleiten den Salat und eine luftige Basilikumsauce umgibt das Gericht.
Auf dem Turm räkelt sich noch die feine Begleitung - eine rote Garnele.
Eine überraschende und gelungene Kombination, die mich überzeugt hat.
Sicher werde ich in der Bar Centrale noch weitere Gerichte probieren.
Und natürlich werde ich darüber berichten.
BAR CENTRALE, Yorckstraße 82, 10965 Berlin, Tel.: 030-7862989
Mein Dessert holte ich am Stand des Restaurants "Altes Zollhaus".
Küchenchef im "Alten Zollhaus" ist Herbert Beitle.
Im Kühlschrank stapelten sich Schalen mit Crema Catalana von beachtlicher Größe.
Eine Portion mit Blaubeeren in
Cassissauce kostete 5,00 €.
Geschickt und schnell wurde die Crema mit braunem Zucker bestreut und flambiert. Dazu die Blaubeersauce mit Cassis. Fertig!
Und so sieht sie aus, die Crema Catalana!!
Dann der erste Löffel.
Ja, so muss das schmecken. Eine feine Creme von samtiger Konsistenz.
Kleine, karamellisierte, knuspernde Zuckerstückchen und dazu das Sößchen, das fruchtige Akzente setzt, aber nicht zu dominant ist. Leckerst!!
Das muss ich unbedingt nachkochen.
Aber die vermeintlich einfachen Dinge sind ja oft die schwersten.
Ich werde berichten!
Altes Zollhaus, Carl-Herz-Ufer 30, 10961 Berlin, Tel.: 030-6923300
Das dritte Restaurant war das Braugasthaus "Doldenmädel" mit einem richtigen Fleischgang zu 8,50 €.
Ich hatte schon überlegt, ob ich mal Fleisch essen soll, zumal es sich ja um Biofleisch handelte.
Aber da kam die unerwartete Lösung:
Ein Paar saß neben mir an einem langen Tisch und teilte sich Brisket* vom Freilandrind mit Süßkartoffel-Karottenstampf & marinierten breiten Bohnen vom Braugasthaus Doldenmädel, Küchenchef Dennis Liermann.
Nach mehreren "Ahhhs" und "Mhhhs" fragte ich nach.
"Also, es ist sehr, sehr gut.
Das Fleisch unglaublich zart, aber kräftig im Geschmack. Dazu eine angenehme Schärfe."
Auch der Stampf wurde lobend erwähnt.
Anschließend holte sich der Mann noch eine eigene Portion Brisket, während die Frau den Kabeljau wählte.
Wieder "Ahhs" und "Mhhhs". (Fotos gibt es leider nicht. Es wäre mir unangenehm gewesen, mich
mit der Kamera über fremde Teller zu hängen.)
Auf jeden Fall soll ich im Blog erwähnen: "Zwei Bayern aus Regensburg sind begeistert!!"
*Brisket ist das Bruststück eines Rinds, das im Smoker bei niedriger Temperatur mehrere Stunden gegart wird.
Braugasthaus Doldenmädel, Mehringdamm 80, 10965 Berlin, Tel.: 030-77326213
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