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Ich habe bald Winterferien und brauche Tapetenwechsel, mein Blog braucht neues Futter.
Was liegt näher als ein Kurztrip in eine nahgelegene Stadt.
Bremen kommt mir in den Sinn und sogleich buche ich ein günstiges Hotel.
Zur Einstimmung möchte ich mir einen Reiseführer kaufen.
In der Buchhandlung dann folgende Szene:
# Haben Sie einen Bremenstadtführer?
> Bremen? Ne!
Ich komme aus der Nähe, also Bremen gefällt mir gar nicht:
Es regnet eigentlich immer!
Die Stadt ist auch nicht schön, eher häßlich!
Und - das werden Sie gleich merken - die Bremer sind alle Sturköppe!
# Oh, das sitzt aber tief!!
> Ach ja, ne. Fahren Sie mal, vielleicht...
Derart eingestimmt ging's los.
Das Hotel lag gleich in der Bahnhofsstraße in der Bahnhofsvorstadt, einer eher zwielichtigen Gegend mit zwielichtigen Gestalten. Es war grau, windig, ungemütlich. Na prima!
So kann man ja nur noch positiv überrascht werden.
Und, um es vorab zu sagen: 'ne Menge geht in Bremen!!
Meine ersten Stationen:
Rund um den Marktplatz, das Schnoorviertel und die Böttcherstraße
Rund um den Marktplatz
Nicht weit entfernt von der Bahnhofsvorstadt liegt hinter dem Stadtgraben die historische Altstadt Bremens.
(Bremen, die Stadt der kurzen Wege.)
Bereits im 11. Jahrhundert war der Bremer Bischhofssitz der geistlich-weltliche Mittelpunkt Nordeuropas.
Entsprechend imposant sieht es hier aus. Es wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Der St.-Petri-Dom, die Liebfrauenkirche, das reich verzierte Rathaus, die denkmalgeschützte Zeile mit dem Deutschen Haus inkl. Raths-Café und der Raths-Apotheke, das Gildehaus Schütting... - alle sind sie hier versammelt.
Beeindruckend!
Das Wahrzeichen Bremens aber sind die Bremer Stadtmusikanten.
Sie stehen an der Westseite des Rathauses und werden von den Bremern und den Touristen gleichermaßen geliebt.
Hier ist das Rathaus von der Westseite zu sehen (rechts). Die Bremer Stadtmusikanten stehen zwischen den beiden Touristengruppen auf einem Sockel an der Wand. Genau hinsehen, bitte!!
(Erstaunlich klein ist die Plastik!)
An der Schnittstelle Domshof/ Marktplatz steht das Bismarck-Reiterstandbild.
Am Ende des Domshofs ist das Edelkaufhaus MANUFACTUM in ein neoklassizistisches Gebäude eingezogen. (Mehr dazu weiter unten)
Am Fuße des Domshofes liegt das Café "Alex" mit einem tollen Blick über den gesamten historischen Platz. Hier kann man auch bei Regen seinen Kaffee draußen genießen, wenn es nur ein bisschen wärmer ist.
Montags bis samstags ist vormittags Wochenmarkt auf dem Domshof
Der schöne Marktplatz mit Rathaus und St.-Petri-Dom
Viel Geschichte, viel Kultur! Da braucht man zwischendurch eine kleine Stärkung.
Die bekommt ihr in der Markthalle 8 (Fotos sehr früh am Morgen) an diversen kleinen Ständen.
Jeden Freitag gibt es von 18-22 Uhr Streetfood.
Markthalle 8, Domshof 8
Denkmalgeschützte Häuserzeile auf dem Marktplatz
Das Haus der Bürgerschaft steht seit 1966 ebenfalls auf dem Marktplatz und ist seither umstritten.
Sehen die einen in dem "Radiokasten" einen Schandfleck, symbolisiert er für die anderen Veränderung und Offenheit. Die Gestaltung hätte für mich gern mutiger und klarer sein dürfen.
Drei der Reliefplatten, die das Haus der Bürgerschaft verzieren
Rathaus mit Straßenbahn
Im Kaufhaus MANUFACTUM gibt es eine große Auswahl an Hochwertigem und Schönem zu entsprechenden Preisen in toller Umgebung. Lasst euch inspirieren!
Interieur, viele Artikel für den Garten und die Küche, Brot.....
MANUFACTUM: Schuhe aus Rhabarberleder. Wie bitte??
Ah, das Rindsleder wird mit der Rhabarberpflanze gegerbt.
Empfehlung: Das Café im MANUFACTUM bietet Frühstück, Kaffee und Kuchen sowie kleine Gerichte.
Die üppig belegten, gerösteten Brotscheiben, die Croissants und Hefeknoten stammen aus der hauseigenen "brot & butter" Bäckerei. MANUFACTUM Bremen, Domshof 8 - 12, 28195 Bremen
Das Schnoorviertel
Kontrastprogramm: Hier ist nichts monumental.
Nicht weit entfernt vom Marktplatz liegt das Schnoorviertel.
Es besteht aus mittelalterlichen Gassen und Häusern.
Die Gassen sind sehr schmal, die Häuser sehr klein und sehr schief.
Das gesamte Viertel ist ziemlich schnuckelig und erinnert an ein Freilichtmuseum mit kleinen Läden und Cafés.
Aber entgehen lassen sollte man sich das Viertel nicht!l
Das Bremer Geschichtenhaus (mittig) ist ein Erlebnismuseum, in dem Laienschauspieler die Bremer Stadtgeschichte veranschaulichen. Auf dem rechten Foto kommt ein Schauspieler in mittelalterlicher Kluft gerade aus einer der schmalen Gassen.
Bremer Geschichtenhaus, Wüstestätte 10, mo 10 - 18, di - so 11 - 18
Die Böttcherstraße
Die Böttcherstraße verbindet den Marktplatz mit dem Weserufer. Früher haben die Fassmacher (Böttcher) hier gelebt und gearbeitet. Die Gasse verfiel mehr und mehr und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Roselius (Gründer von Kaffee HAG) und den Architekten Runge und Hoetger neu entworfen und umgestaltet.
Viele Baustile und Epochen versammeln sich und bilden das "Kunstwerk Böttcherstraße".
Das Paula Modersohn-Becker Museum liegt gleich am Anfang der Böttcherstraße.
Ich hatte Glück, denn außer der Dauerausstellung mit Modersohn-Becker Bildern wird gerade eine über 80 Fotos umfassende Ausstellung der ungarischen Fotografin Eva Besnyö (1910-2003) gezeigt.
Über 6 Jahrzehnte ihres Schaffens in Budapest, Berlin und Amsterdam konnte ich verfolgen.
Ihre Themen: Straßen-, Architektur- und Portraitfotografien, Reportagen und Reisebilder.
Die Fotoausstellung könnt ihr noch bis zum 22. April 2019 anschauen.
Also, ab nach Bremen!
Paula Modersohn-Becker Museum, Böttcherstraße 8-10, di - so 11 - 18 (wechselnde Ausstellungen)
Treppenhaus im Paula Modersohn-Becker Museum
Die Bremer Bonbonmanufaktur verkauft ihre "Bonschen" in der Böttcherstraße 8
Drei Bremer Stadtmusikanten stehen auf dem Brunnen vor dem Bonbongeschäft.
Es fehlt der Hahn!
Nachdem er mehrfach entwendet wurde, steht das Original jetzt sicher und trocken im Paula Modersohn-Becker Museum.
Und hier endet der erste Teil der Reise.
Weiter geht es in 1 - 2 Wochen mit dem alternativen "Viertel" und der maritimen "Schlachte".
Ich hoffe, ihr seid wieder dabei!
Jetzt fertig!
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Ursula (Sonntag, 10 Februar 2019 12:10)
Eine sehr schöne Hommage an Bremen! Wunderschöne Fotos! Wir sind mit dieser Stadt auch durch eine liebe Verwandte verbunden...
Auf Deinen 2. Bericht sind wir schon sehr gespannt:-)
Liebe Grüße
U&KP
Uffe (Montag, 11 Februar 2019 21:19)
Liebe Jutta.
Wunderbahre Fotos und Wörter, sehr sehr narrativ. Mann bekommt Lust nach Bremen zu fahren die Altstadt zu sehen. Auf den Tasten bist du fliegend und mit deiner Kamera sehr geschicht, schöne Perspektiven, Aufnahmewinkeln und -Wahl, besonders mag ich dieses treppenraum. Ich habe nur ein Foto aus Bremen: Die zwei Türme Skt. Petris am Ende einer Straze. Wir waren nur da kutz und sind nach einem Jägerschnitzel nach Osnabrück weitergefahren, so wie ich mich erinnern. Sehr sehr dof. Nun sehe ich was ich fehlte. Diese schöne Altstadt, so schön beschrieben.
Liebe Grüze
Uffe
pHqghUme (Dienstag, 03 September 2024 13:49)
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1-1 waitfor delay '0:0:15' --
pHqghUme (Dienstag, 03 September 2024 13:52)
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